Corona und kein Ende?

Liebe Freunde der Aufstellungsarbeit!

Corona begleitet uns jetzt seit einem Jahr, und wir sehnen uns danach, damit endlich “durch” zu sein. Gleichzeitig befinden wir uns in einem Zustand latenter Angst. Auch wenn wir sie nicht immer wahrnehmen, spüren wir die Unsicherheit, wenn wir an die Zukunft denken.

Was wird aus unserer Arbeit? Können wir das Haus halten? Ist die Mietzahlung gefährdet?

Das sind tiefgehende, existenzielle Fragen, und unsere älteren, berechtigten Anliegen verschwinden dahinter beinahe.

Unser Leben war vor Corona von Mustern und gewohnten Ritualen bestimmt, mal geliebt, mal ungeliebt. Gerade die sind von Corona betroffen. Begrüßungsrituale z.B. mussten sich stark wandeln oder wegfallen – und Ellenbogen an Ellenbogen ist kein Ersatz für eine Umarmung.

Unser Leben wird von nichts so bestimmt wie von unseren Mustern, unserem Alltag, unseren Automatismen und Gewohnheiten. Sie geben uns Sicherheit und Geborgenheit. Was wir kannten, ist seit einem Jahr Vergangenheit. Wir müssen mit neuen Umständen und sich permanent verändernden Lebenssituationen zurechtkommen. Dagegen hilft beispielsweise, sich sachkundig zu machen, was eigentlich passiert. Der Kopf ist beschäftigt und erträgt (nicht nur) die Einsamkeit besser.

Leider können wir im Moment nicht in der vertrauten Form aufstellen. Das Arbeiten in der Gruppe fehlt mir ebenso wie der unkomplizierte, liebevolle Umgang miteinander in den Pausen, und ich hoffe (wie alle), dass sich das bald wieder ändert. Was aber nach wie vor geht, ist systemische Einzelarbeit, um beispielsweise aus einem realen “Familien- Loch” herauszukommen oder Klarheit über den Stand der Dinge in der Firma zu erhalten. Auch Depressionen wegen der ängstigenden Corona-Situation lassen sich über Einzelarbeit eindämmen.

Ebenso ist es möglich, Belastungen, die sich bei vielen von uns aufgestaut haben, in einer Einzelarbeit abzubauen, sich wieder daran zu erinnern, wie zielgerichtet wir waren, und uns durch Veränderung (der Haltung, des Blickwinkels) die fehlenden Kompetenzen wieder verfügbarer zu machen.

Wer das Bedürfnis hat, Lösungen für sich zu finden, kann sein Thema mit mir in Einzelarbeit aufstellen. Ich informiere Sie/euch gern detailliert über die Möglichkeiten, die es dazu gibt, und freue mich, von Ihnen/euch zu hören.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre/eure Johanna Müller-Scheffsky